In der Frühzeit bevölkerte eine Unzahl von Göttern den hinduistischen Pantheon – und jede Gottheit besaß klar umgrenzte Zuständigkeiten: So gab es den Gott des Donners, den Gott der Sonne, den Gott des Windes und noch viele mehr. Seit etwa 1.000 v. Chr. konzentrierten sich die religiösen Vorstellungen zunehmend auf die sogenannte Trimurti: die Dreieinigkeit von Brahma, Vishnu und Shiva.

Brahma – der Schöpfer – kreiert alles, was entsteht und wird meist väterlich dargestellt; da er es anschließend dem Gott Vishnu überlässt, sich um das weitere Schicksal alles Erschaffenen zu kümmern, wird er jedoch nur selten verehrt.

Vishnu – der Bewahrer der Welt – ist voller Mitgefühl und sorgt sich vor allem um die Menschen. Dementsprechend wird er heiß und innig verehrt und verfügt über eine große Anhängerschaft. Auf Abbildungen wird er oftmals auf der Schlange Adisesha liegend gezeigt, die ihn und die Welt mit ihren 1.000 Köpfen beschützt und die Hüterin aller Schätze ist. Um allen Kreaturen zu helfen, verließ Vishnu bereits neun Mal seine bequeme Stätte, um neu in dieser Welt zu wirken. Rama, Krishna und Buddha sind wohl seine bekanntesten Inkarnationen. Der Legende nach befahl Vishnu seiner Schlange Adisesha, in Patanjali zu inkarnieren, damit er eine praktische Form des Yoga zu den Menschen bringe.


Shiva – der Zerstörer – symbolisiert das Sterben, den Tod und die Veränderung. Er zerstört alles, was Brahma geschaffen hat – auch Illusionen, Konzepte, Muster und Gewohnheiten. Daher ist er auch der Gott der Yogis: Er schafft Platz für Neues und macht Transformation möglich. Dargestellt wird er vielfach mit Dreizack und lodernden Haaren oder als Tänzer.