oben

Meditation mit und ohne Eigenschaft

Grundsätzlich gibt es zwei Formen der Meditation: Die Meditation mit einer Eigenschaft (sanskr. saguna) hat einen spezifischen Inhalt, auf die sich die Konzentration und die Aufmerksamkeit richtet. Die Meditation ohne Eigenschaft (sanskr. nirguna) hat keinen spezifischen Inhalt; sie bleibt abstrakt und formlos. Beide Arten schließen einander nicht unbedingt aus. Vielmehr ist es durchaus möglich, etwa von einer gegenständlichen Meditation in eine nicht-gegenständliche, abstrakte gleichsam hinüberzugleiten.

Atem-Meditation

Die Konzentration auf die Atmung wird vielfach als Pforte zur Meditation betrachtet. Nach einer Weile wird sie fast automatisch regelmäßiger und ruhiger, was sich zugleich auf den Geist auswirkt: Auch er wird ruhiger und harmonisiert und steht dem Vordringen in tiefere Bewusstseinsschichten nicht mehr im Weg.

Körper-Meditation

Die Konzentration auf den gesamten Körper oder auf bestimmte Körperregionen wie den Stirnraum zwischen den Augenbrauen (auch „das dritte Auge“ genannt) oder den Herzraum stellt eine klassische Meditationsübung dar. Mit ihr können Körperräume erforscht und erfühlt werden sowie Spannungen und Blockaden im Energiefluss entdeckt und partiell oder vollständig gelöst werden. Dies betrifft sowohl rein körperliche als auch emotionale Spannungen, da auch diese körperliche Verspannungen hervorrufen.

Mudra-Meditation

Mudra bedeutet Siegel und bezieht sich auf die Haltungen der Hände, Finger, Augen oder Zunge. Sie begünstigen die Konzentration auf den Energiefluss im Körper und die bewusste Wahrnehmung dieser Energie.

Mantra-Meditation

Ein Mantra (sanskr. man: Geist, tra: Werkzeug) kann eine Silbe, ein Wort oder ein Satz sein. Sie können in der Meditation wie ein Werkzeug – eingesetzt werden. Jedes Mantra enthält eine Art Energiemuster, vergleichbar mit einer Frequenz, die man zum Empfang eines Senders im Radio einstellt. Je nach „Frequenz“ eines Mantras können in der Meditation unterschiedliche Energien freigesetzt und Effekte erzeugt werden – zum Beispiel Tatkraft, Leichtigkeit oder eine Öffnung des Herzens. Mantras werden meist in stetiger Wiederholung rezitiert oder gesungen.Ein klassisches Mantra, das die Öffnung des Herzens und Empfindungen wie Liebe und Mitgefühl fördert und emotionale Blockaden lösen kann, ist z. B.: OM mane peme hung - Lotus meines Herzens öffne Dich.

Visualisierung

Visualisierende Meditation beinhaltet zahlreiche Möglichkeiten, durch Konzentration auf ein Bild oder auf eine bildhafte Vorstellung entsprechende Energien zu entwickeln und aufzunehmen und daraus neue Kraft zu schöpfen. Dabei werden anhand eines Bildes oder einer Vorstellung die jeweiligen Informationen, Qualitäten und Attribute verinnerlicht und Schritt für Schritt erspürt – zum Beispiel das Bild eines Tigers oder auch eine abstrakte Vorstellung wie „Licht“ –, um sich auf diese Weise mit dessen Energien zu verbinden. Auch die Vorstellung eines Gefu?hls kann visualisiert werden, wie etwa Liebe und Freundlichkeit, Mitgefühl und Anteilnahme, Freude, Begeisterung oder Vergebung. Es sind die positiven Grundgefühle des Menschen, die in der visualisierenden Meditation gefördert werden können. Aber auch das Bild einer Gottheit oder eines Mandalas (eines geometrischen Musters mit abstrakten oder konkreten Darstellungen), das Bild bestimmter Punkte oder Kraftlinien im eigenen Körper oder sogar von Ereignissen und Situationen kann visualisiert werden, um die darin enthaltene Energie gleichsam aufzuschließen und zu erleben.

 ↑ nach oben