Dein Yoga-Retreat in der Karibik des Mittelmeers auf der kleinen Nachbarinsel von Ibiza. Formentera ist eine der schönsten Yoga-Locations weltweit - und zum Greifen nah! Ob im Gecko Beach Club oder in der La Hacienda - beide Retreat-Locations sind ein Träumchen! Lass dich verwöhnen von karibischem Meer, wunderschönen Locations, tollem Service, fabelhaftem Essen - und natürlich ganz viel Yoga. Wir freuen uns auf dich!
In der Frühzeit bevölkerte eine Unzahl von Göttern den hinduistischen Pantheon – und jede Gottheit besaß klar umgrenzte Zuständigkeiten: So gab es den Gott des Donners, den Gott der Sonne, den Gott des Windes und noch viele mehr. Seit etwa 1.000 v. Chr. konzentrierten sich die religiösen Vorstellungen zunehmend auf die sogenannte Trimurti: die Dreieinigkeit von Brahma, Vishnu und Shiva.
Brahma – der Schöpfer – kreiert alles, was entsteht und wird meist väterlich dargestellt; da er es anschließend dem Gott Vishnu überlässt, sich um das weitere Schicksal alles Erschaffenen zu kümmern, wird er jedoch nur selten verehrt.
Vishnu – der Bewahrer der Welt – ist voller Mitgefühl und sorgt sich vor allem um die Menschen. Dementsprechend wird er heiß und innig verehrt und verfügt über eine große Anhängerschaft. Auf Abbildungen wird er oftmals auf der Schlange Adisesha liegend gezeigt, die ihn und die Welt mit ihren 1.000 Köpfen beschützt und die Hüterin aller Schätze ist. Um allen Kreaturen zu helfen, verließ Vishnu bereits neun Mal seine bequeme Stätte, um neu in dieser Welt zu wirken. Rama, Krishna und Buddha sind wohl seine bekanntesten Inkarnationen. Der Legende nach befahl Vishnu seiner Schlange Adisesha, in Patanjali zu inkarnieren, damit er eine praktische Form des Yoga zu den Menschen bringe.
Shiva – der Zerstörer – symbolisiert das Sterben, den Tod und die Veränderung. Er zerstört alles, was Brahma geschaffen hat – auch Illusionen, Konzepte, Muster und Gewohnheiten. Daher ist er auch der Gott der Yogis: Er schafft Platz für Neues und macht Transformation möglich. Dargestellt wird er vielfach mit Dreizack und lodernden Haaren oder als Tänzer.
Die Geschichte des Yoga hat im Wesentlichen fünf Hauptwege hervorgebracht, die in der heutigen Praxis häufig miteinander kombiniert werden, da sie sich keineswegs widersprechen, sondern sich vielfach ergänzen: Bhakti Yoga, Karma Yoga, Jnana Yoga, Raja Yoga und Hatha Yoga.
Beim letzten Niyama, dem 2. Glied des achtgliedrigen Pfads nach Patanjali, geht es darum, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren, dass vieles nicht im Einflussbereich der eigenen Macht liegt. Ob diese Akzeptanz – dieses „Loslassen“ – in Form der Hingabe an eine Göttlichkeit erfolgt oder als eine Art Grundvertrauen in das Leben an sich oder auch in eine höhere Kraft, bleibt jedem selbst überlassen.
Yoga ist eine der ältesten Lehren und Methoden, die sich mit der Gesamtheit des Menschen – Körper, Geist und Seele – und seiner Harmonie und Einheit beschäftigt. Der Übungsweg des Yoga blickt auf mindestens 3.500 Jahre gesammeltes Wissen über die Struktur des Körpers und die Funktionsweise des Geistes zurück. Auf diesem Weg wurden zahlreiche mögliche Störungen erforscht und wirkungsvolle Übungen entwickelt, die diese Störungen nachhaltig vermindern oder beheben – zum Ziel des menschlichen Seelenfriedens.
In Indien ist Yoga seit mehr als 3.500 Jahren bekannt. Nomaden aus Zentralasien (Arier) drangen seit 1500 v. Chr. immer weiter in den indischen Subkontinent vor und brachten – zusammen mit ihrer Gesellschaftsordnung, dem Kastenwesen – eine Geistesdisziplin mit, die sie „Yoga“ nannten. Diese beinhaltet Methoden, den Geist so einzusetzen, dass die Sinne unter Kontrolle sind und der Körper beherrscht werden kann. Um es mit einem Bild auszudrücken: Der Geist hält als Wagenlenker die fünf Sinne im Zaum, spannt sie vor den Wagen – den Körper – und gibt ihm die Richtung an.
Das indische Kastensystem
- Oberstand/Lehrstand (Brahmanen): Priester, Hüter und Lehrer des Wissens und der Wahrheit (der Veden)
- Wehrstand (Kshatrya): Beamte, Könige, Adlige, Krieger und Soldaten
- Nährstand (Vaishya): Bauern und Händler, Handwerker
- Arbeiter (Shudra): Diener der oberen Stände
- Die nicht als Kaste anerkannten Unberührbaren (Dalit): Tagelöhner, Bettler und gesellschaftlich Verachtete
Der Weg der Weisheit wird mit Hilfe von Wissen, Verstand, Intellekt und Unterscheidungsvermögen beschritten. Zu Selbsterkenntnis gelangt der Jnana Yogi zum einen durch die geistige Suche nach Wahrheit, indem er die alten Schriften studiert und durch Selbstreflexion die Struktur des Geistes erkennt; zum anderen dringt er durch Meditation in Schichten jenseits des Intellekts vor und gelangt so zu weiteren intuitiven Erkenntnissen. Ein Jnana Yogi geht davon aus, permanent zu lernen – wobei alles ein Lehrer sein kann: die alten Schriften, Gurus (Lehrer) und Satsangs (Gemeinschaften Wahrheitssuchender) ebenso wie der gewöhnliche Alltag.
Das Gesetz von Karma, dem Kreislauf von Ursache und Wirkung, bildet auch die ethische Grundlage für Yoga, nach der jede Handlung Konsequenzen hat, ob in diesem oder in einem späteren Leben. Jeder trägt demnach die Verantwortung für seine Handlungen und kann im Rahmen seiner Möglichkeiten das Resultat seines Handelns beeinflussen. Entsprechend wird er Nutznießer eines guten Karmas oder aber er wird früher oder später unter schlechtem Karma zu leiden haben.
Der Begriff "Karma" kommt aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie "Wirken, Tat". Dieses spirituelle Konzept gibt es im Hinduismus, Buddismus und Jainismus und basiert auf dem Glauben an den Zyklus der Wiedergeburt, solange das Karma - sei es gut oder schlecht - noch nicht aufgelöst ist. Die Gültigkeit des Ursache-Wirkungs-Prinzips geht dabei ohne Probleme über mehrere Lebensspannen hinweg. Die Folgen jeder Tat, die Wirkungen von Handlungen, Gedanken, Gefühlen und Worten in jeder Hinsicht, insbesondere deren Effekte auf den Handelnden, und deren Auflösung sind also der zentrale Punkt. Demnach entsteht Karma nicht durch die Be- oder Verurteilung oder Belohnung eines Gottes, der gnädig ist oder bestraft, sondern liegt in der Hand eines jeden Individuums. Letztes Ziel ist es, überhaupt kein Karma mehr zu erzeugen, um aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt aussteigen zu können.
Lesen Sie auch: Karma Yoga
Der Weg des bewussten Handelns fußt auf dem Prinzip, unabhängig von Zuneigung und Vorlieben bewusst und selbstlos zu handeln. Ziel ist, Leid zu vermeiden oder zumindest, soweit es geht, zu mindern. Im Karma Yoga ist der Mensch nicht nur für jede seiner Handlungen – ob in Gedanken, Worten oder Taten – verantwortlich, sondern zugleich für alle Konsequenzen daraus verantwortlich. Das Dharma, die Aufgabe im Leben, ist zu erfüllen – unabhängig davon, was man dafür erhält. Karma Yoga wir vielfach auch als 'Yoga der Tat' bezeichnet und bedeutet ein Handeln, ohne Anhaftung an seine Taten. Deshalb wird Karma Yoga oft auch als Yoga des selbstlosen Dienstes verstanden.
Lesen Sie auch: Karma
Patanjali nennt eine Vielzahl von Hindernissen, die den Geist immer wieder aus der Ruhe bringen und damit zu Leid führen; diese fasst er in den fünf Hauptverursachern, den Kleshas, zusammen. Dabei handelt es sich um grundlegende, tief sitzende Kräfte – allesamt menschliche Tendenzen, die sich wie ein Schleier über die Wahrnehmung legen und das gesamte Denken und Handeln beeinflussen. Diese Widerstände im Geist verhindern klares Sehen und damit den Weg in die Freiheit.
Die fünf Kleshas auf einen Blick
- Avidya: falsches Wissen
- Asmita: übertriebener Egoismus
- Raga: übertriebene Anhaftung
- Dvesha: übertriebene Abneigung
- Abhinivesha: diffuse Angst (Todesangst)
Innere Freiheit und Unabhängigkeit können nach Patanjali nur dann erreicht werden, wenn es gelingt, durch einen bewussten Umgang mit den Störfaktoren des Geistes deren Einfluss auf die eigene Wahrnehmung und das Handeln abzuschwächen. Der achtgliedrige Pfad stellt eine Art Hilfsprogramm zur Überwindung der Kleshas dar; er besteht aus einer Reihe konkreter, praktischer und auch heute noch sehr lebensnaher Vorgehens- und Verhaltensweisen.
Der Hatha Yoga geht von fünf Schichten oder Ebenen des Körpers aus. Diese sind nicht voneinander getrennt, sondern gehen vom Groben ins Feine – gleichsam vom Äußeren ins Innere. Dies ist eines der ältesten Bilder des Körpers, das sich bereits in den Upanishaden findet.
Schematische Darstellung der Koshas
Annamaya Kosha: Der physische Körper
Dies ist die einzige greifbare Schicht, die sich aus den fünf Elementen Erde, Feuer, Wasser, Luft und Raum zusammensetzt und den physischen Körper bildet.
Pranamaya Kosha: Der Energiekörper
Damit ist die vitale Ebene des Körpers gemeint, die sowohl den physischen und als auch geistigen Körper mit Energie versorgt. Grobstofflich betrachtet beinhaltet diese Schicht den Blutkreislauf, das Atemsystem und den Stoffwechselkreislauf; auf feinstofflicher Ebene sind damit alle Energiekanäle gemeint, die Prana im Körper transportieren. Pranamaya Kosha stellt die Brücke zwischen Körper und Geist dar; daher setzen die Übungen des Hatha Yoga auf dieser Ebene an, um den Geist und die emotionale Verfassung des Übenden zu beeinflussen.
Manomaya Kosha: Der Informationskörper
Diese Schicht ist das Instrument, das Informationen über die Sinneseindrücke sammelt, und ebenso der Sitz aller Wünsche, Bedürfnisse, Gefühle, Ängste und Erinnerungen. Hier funken sozusagen ständig unbewusste Botschaften zwischen den Körperschichten hin und her.
Vijnanamaya Kosha: Der Körper der Weisheit
Dies ist der Ort der Intelligenz, die in der Lage ist, zu beobachten und die Informationen, die Manomaya Kosha zur Verfügung stellt, zu unterscheiden, zu analysieren, zu reflektieren und zu interpretieren. Idealerweise werden auf dieser Bewusstseinsebene Entscheidungen getroffen, die zu einem bewussten Handeln führen.
Anandamaya Kosha: Der Glückseligkeitskörper
Im Zentrum der Koshas befindet sich die Glückseligkeit. Diese Bewusstseinsebene, welche die Essenz der individuellen Seele (Atman) birgt, erreicht derjenige, der mit sich und der Welt im Reinen ist und weder von Karma, Samskaras noch von den Kleshas beeinflusst wird.
(1888–1989) prägte wie kaum ein anderer den körperbetonten Yoga, der heute in zahlreichen Stilvarianten im Westen gelehrt und geübt wird. Schon als Kind erhielt er den ersten Yoga- und Sanskrit-Unterricht und ließ Studien des Sanskrit, der Logik und Grammatik, Ausbildungen in den verschiedenen philosophischen Systemen Indiens und in der ayurvedischen Heilkunst folgen. Seine Yoga-Kenntnisse vertiefte Krishnamacharya sieben Jahre lang im Himalaya bei seinem Lehrer Ramamohan Brahmachari. Auf dessen Wunsch verzichtete er anschließend auf eine Karriere als Gelehrter; stattdessen wurde er Yoga-Lehrer und gründete in Mysore eine Schule, wo er nach und nach auch Frauen und westliche Schüler unterwies. Zu seinen berühmtesten Schülern gehören B.K.S. Iyengar, Patthabi Jois und T.K.V. Desikachar. Krishnamacharya ging in Indien regelrecht auf Tournee, um einer großen Zahl von Menschen den Yoga – wieder – nahezubringen. Er gilt als unumstrittener „Godfather“ des modernen Hatha Yoga – und alle später entwickelten körperbetonten Stile haben ihre Wurzeln im Yoga Krishnamacharyas.
Neben einer spirituellen Praxis stellte Krishnamacharya die Vorteile der Asana-Praxis in den Mittelpunkt seiner Lehre; dabei versuchte er nicht, den Menschen dem Yoga entgegenzuführen, sondern brachte jedem seiner Schüler auf individuellem Wege den Yoga nahe. Jeder seiner Schüler bekam ein auf ihn persönlich zugeschneidertes Übungsprogramm. Für Jugendliche etwa sah er eine Reihe von aufeinander aufbauenden, anspruchsvollen Übungssequenzen vor, die seine Schüler immer wieder neu herausforderten. Um die Konzentration seiner Schüler zu stärken, kombinierte er ihre Asanas mit Atemübungen und ließ die Sequenzen von einer Asana in die nächste fließend üben. So bereitete er diese Schüler auf eine spirituelle Entwicklung vor, die – trotz der Konzentration auf die Asana-Praxis – auch für Krishnamacharya das Ziel des Yoga blieb. Für Kranke hingegen setzte er gezielte Asana- und Atemübungen in Kombination mit ayurvedischen Heilbehandlungen ein, um bei den Schülern diese Hindernisse – denn Krankheit betrachtete er als Hindernis – auf dem Weg der spirituellen Entwicklung zu verringern und zu beseitigen.
Die Reise geht weiter
Es gibt zahlreiche Stilrichtungen, Philosophien, Strömungen und Methoden, die sich seither im Yoga entwickelt haben und beinahe täglich entstehen neue – mit immer neuen Schwerpunktsetzungen. Yoga boomt regelrecht – und das auf der ganzen Welt! Auch ist er inzwischen zu einem nicht zu vernachlässigenden Wirtschaftsfaktor geworden: Es gibt Yoga-Ausbildungszentren, -Studios, -Seminare, -Workshops, -Kleidung, -Zubehör, Yogi-Lebensmittel und noch vieles mehr. Ein Ende der wachsenden Yoga-Welt ist nicht in Sicht. Immer mehr Menschen lernen die mannigfaltigen Vorteile des Yoga kennen und schätzen, da jeder seinen Stil, mit dem sich der Weg in die innere Freiheit beschreiten lässt, finden kann. Verschaffen Sie sich einen Überblick bei Studios & Lehrer – dort finden Sie garantiert auch den Stil, der zu Ihnen passt.
oben
Das Wort Kriya Yoga stammt von der Sanskrit Wurzel kri, was soviel heißt wie “handeln” und wird als “Yoga des achtsamen Handelns” bezeichnet. Kriyas sind Reinigungstechniken, um sich seelisch, körperlich und geistig reinigen zu können - um so überhaupt zu einem achtsamen Handeln fähig zu sein. Kriya Yoga wird in den Yoga-Sutren des Patanjali, in der Hatha Yoga Pradipika und in Babji's Kriya Yoga beschrieben.
1. Kriya Yoga in den Yoga Sutren
In den Yoga Sutren zeigt uns Patanjalis verschiedene Modelle, um den Weg aus der Unwissenheit (“avidya“) zu finden, die Kleshas in den Griff zu bekommen und um die Hindernisse auf dem Weg zu überwinden:
"Ein-Stufen Plan": isvarapranidhanadva (YS 1.23.) . Geben wir uns Gott hin mit unserem Tun, Denken & Handeln, dann können wir den Zustand von Yoga errreichen.
"Zwei-Stufen Plan": abhyasavairagyabhyam tannirodhah (YS 1.12.) . “Durch einfühlsame und beharrliche Kraft, die wir mit großer Demut und Gleichmut ausführen, kann man den Zustand von Yoga erreichen”.
Wichtig ist, dass unser sadhana - sei es pranayama, asana, meditation, etc.--, über eine lange Zeit beharrlich ausgeführt wird. Auf Neudeutsch bedeuet “Abhyasa” soviel wie: “Dran bleiben”, nicht den Mut verlieren, konsequent bleiben und dabei nicht verbissen an einem Ziel anhaften und über seine Kräfte hinaus gehen und - aus purer Ambition oder übertreibenen Leistungsdenken – sich selbst schaden. “Vairagya” beinhaltet, loslassen zu können: “fünf gerade sein lassen”.
"Drei-Stufen Plan": “tapahsvadhyayesvarapranidhanani kriyayogah (YS 2.1.) Patanjali rät uns, all unser Tun, Denken und Handeln mit folgenden drei Qualitäten zu versehen: Herzblut, Selbstreflexion, Selbstdisziplin und Hingabe an Gott. Mit tapas ist Selbstdisziplin, Leidenschaft, Herzblut gemeint. Svadhyaya: Selbststudium, sich selbst kennenlernen durch Meditation, Asana, Studieren der Schriften. Isvara pranidhana Unsere Gedanken, Worte und Taten opfern wir hingebungsvoll Gott (andere Übersetzungen bzw. Interpretationen: Vertrauen in eine höhere Kraft, seine eigenen Grenzen erkennen und akzeptieren)
2. Kriya Yoga in der Hatha Yoga Pradipika
Die Hatha Yoga Pradipika befaßt sich im Gegensatz zu den Sutren hauptsächlich mit dem Körper. Der Körper soll so rein wie möglich sein, dann kann man über diesen Weg auch zur Erleuchtung kommen. Die Kriya Techniken werden benutzt, um die drei Doshas in Einklang zu bringen und so verbinden sich in der H.Y.P. Yoga und Ayurveda. Die Nadis sollen gereinigt werden. Die Shat Krama Kriyas galten lange Zeit als Geheimlehre, damit man die Techniken nicht mißbraucht, um damit Geld zu machen ( Fakire, Okkultismus, etc.). Die einzelnen Shat Karma Kriyas:
1. Dauti (zb. Zähne putzen, Zungenreinignung, Ohren/, Augenspülung, Darmreinigung,..), 2. Basti/Vasti (Einlauf), 3. Neti ( Nasale Reinigung, mit Wasser oder Faden ), 4. Trataka ( Fixieren, ohne die Augen zu schließen einen Gegenstand fixieren), 5. Nauli ( Verdauung stimulieren, Darm, innere Organe reingen mit Bauchmuskelkontraktion ), 6. Kapalabhati (Schädelleuchten) . In der Technik werden die Atem, - Luftwege und Lungen gereinigt und sehr viel Energie nach oben transportiert, deshalb der Name "Schädelleuchten".
3. Babaji`s Kriya Yoga
Babaji`s Kriya Yoga versteht sich als “eine wissenschaftliche Kunst der vollkommenen Einheit mit der göttlichen Wahrheit und der Selbstverwirklichung.” Dabei handelt es sich um alte Lehren aus der Tradition der 18 Siddhas, die von einem berühmten Meister aus Indien, Babaji Nagaraj, wiederbelebt wurden. Sie beinhalten eine Serie von 144 Techniken oder “Kriyas”, die in fünf Phasen aufgegliedert sind. Große Bekanntheit erlangte das Kriya Yoga durch Paramahamsa Yogananda. 1920 brachte Yogananda die Botschaft des Kriya Yoga in den Westen. In seinem berühmten Buch "Autobiographie eines Yogi" beschreibt er den Kriya-Yoga anschaulich und lebendig. Diese Schrift von Paramahansa Yogananda zeigt auf, wie hilfreich und nützlich dieser Weg gerade auch für Menschen der modernen westlichen Welt ist. Ursprünglich wurde die Methode vom "unsterblichen" indischen Meister Babaji weitergegeben. Sein Schüler Lahiri Mahasaya entwickelte die Prinzipien des Kriya zu einer spezifischen Serie von Meditations- und Pranayama-Praktiken und gab sie an tausende von Schülern weiter. Die meisten von ihnen lebten – ähnlich wie er – mit der Verantwortung von Familie und Arbeit in der Welt, während sie gleichzeitig Kriya Yoga praktizierten.
Die angewandten Techniken werden streng geheim gehalten. Kriya Yoga wird ausschließlich im Ashram nach einer „Einweihung“ weitergegeben, wobei die Schüler sich zum Schweigen verpflichten. Yogananda bezeichnet den Kriya Yoga als „Schnellstraße zu Gott“. In seinem Buch definiert er die einfache, psychophysiologische Methode, durch die das Blut dekarbonisiert und mit Sauerstoff versorgt“ wird. Dies führt zu einer Verjüngung und Erneuerung des ganzen Körpers. Kriya Yoga wird als ein Set von Übungen beschrieben, das anstrengungslos, ohne Forcierung oder übertrieben langes Anhalten des Atems, zum höchsten yogischen Zustand des Nirvikalpa Samadhi führt.
Die Kriya Yogis beschreiben ihre fünf Techniken wie folgt:
Kriya Hatha Yoga: beinhaltet "Asanas", Körperhaltungen der Entspannung, "Bandhas", Muskelblocks, und "Mudras", Handhaltungen, die alle zu größerer Gesundheit führen, zu Frieden und zum Erwachen der Hauptenergiezentren, der Chakras. Babaji hat eine effektive Reihenfolge von 18 Körperhaltungen ausgewählt, die in Stufen und paarweise unterrichtet werden. Man kümmert sich um den physischen Körper nicht um seiner selbst willen, aber in der Eigenschaft als Tempel des Göttlichen.
Kriya Kundalini Pranayama: Diese Technik ist eine kraftvolle Atemübung, welche starke latente Energien erweckt und diese durch die 7 Hauptchakren in Umlauf bringt, welche sich zwischen der Basis der Wirbelsäule und der Krone des Kopfes befinden. Sie erweckt die mit den Chakren in Verbindung stehenden psychologischen Zustände und entwickelt einen energetischen Dynamo auf allen fünf Ebenen der Existenz.
Kriya Dhyana Yoga: Meditation, die wissenschaftliche Kunst den Geist zu meistern: zur Reinigung des Unterbewußtseins, zum Entwickeln von Konzentrationskraft, für mentale Klarheit und Einsicht, zur Erweckung intuitiver und schöpferischer Fähigkeiten, und zum Erreichen des atemlosen Zustands der Vereinigung mit Gott, "Samadhi"
Kriya Mantra Yoga: das mentale Aufsagen und Wiederholen von subtilen Klängen zur Erweckung der Intuition, des Intellekts und der Chakras. Das Mantra wird zu einem Ersatz für das "Ich" - zentrierte mentale Geplapper und erleichtert die Aufnahme großer Energiemengen. Außerdem reinigt das Mantra von gewohnheitsmäßigen unbewußten Neigungen.
Kriya Bhakti Yoga: Aktivitäten der Hingabe und des Dienstes zur Erweckung der reinen Göttlichen universellen Liebe und des spirituellen Segens. Dies beinhaltet das Chanten und Singen, Zeremonien, Pilgerfahrten und Anbetung.
Welcher Ansatz auch immer befolgt wird: Wenn wir unsere alltäglichen Aktivitäten bewußt in Richtung Harmonie, Achtamkeit und Aufmerksamkeit lenken, kann das Kriya Yoga, das Yoga des Handelns, zu mehr Frieden, Glück und Zufriedenheit führen.
Autorin: Iwie Hartmann
Quellen:
“Autobiografie eine Yogi von Paramahamsa Yogananda”
“Die Kriya Yoga Sutren des Patanjali und der Siddhas”
“Jivamukti Yoga von Sharon Gannon und David Life”
www.babaji.de
www.babaji.ca
Der Überlieferung nach liegt Kundalini (sanskr.: Schlange) eingerollt an der Basis der Sushumna, der zentralen Nadi, und blockiert deren Energiefluss. Durch einen ausgeglichenen Energiefluss in den beiden anderen Haupt-Nadis und aktiven Chakren erwacht Kundalini, rollt sich auf und gibt den Weg frei für die kosmische Energie (Shakti), die nun endlich die Sushumna hinaufschießen und sich mit dem kosmischen Bewusstsein (Shiva) vereinen kann. Shakti empfindet unendliche Wonne und tiefe Freude, endlich dort zu sein, wo sie zu Hause ist. Aufgrund dieses mythologischen Bildes wird der Hatha Yoga auch oft Kundalini Yoga genannt. Manche Yoga-Schulen beschäftigen sich ausdrücklich mit der Kundalini und bereiten mit ihren Übungen den Körper auf die emporsteigende Energie vor. Ziel ist es, die Chakren zu reinigen, damit die Kundalini ungehindert aufsteigen kann. Im modernen Yoga wird Kundalini auch mit dem sogenannten inneren Schweinehund verglichen, den es in der Praxis zu überwinden gilt, indem man sich immer wieder neue Widerstände oder Blockaden vornimmt und sich an ihnen „reibt“.
Die Kundalini beschreibt die eingerollte Schlange. Wem es gelingt, diese Kraft in Bewegung zu setzen, wird ohne den geringsten Zweifel befreit.
(Hatha Yoga Pradipika III, 108)
Meditation – eine altbewährte Methode
Seit mehr als zwei Jahrtausenden wird Meditation in zahlreichen Ländern und Kulturen praktiziert – als wirksame Methode, mit der Menschen in ihr Innerstes blicken. Heutzutage wird sie insbesondere im Westen vielfach vor allem dazu genutzt, den Geist zu besänftigen und zu innerer Ruhe und Gelassenheit zu finden. Daher bietet Meditation etwas für Menschen auf der Suche nach Spiritualität und auch für diejenigen, die pragmatischer denken und zunächst nicht diese Ausrichtung haben. Doch das ist bei Weitem nicht alles. Meditation bedeutet darüber hinaus, sich für die Dauer einer Sitzung uneingeschränkt auf ein ausgesuchtes Objekt einzulassen: Das kann das Selbst, ein anderes Lebewesen, ein Gegenstand, eine Situation, ein Wort, ein Gefühl oder auch nur der eigene Körper, der eigene Atem sein. Sich ausschließlich darauf zu konzentrieren, das Objekt zu beobachten und alle Veränderungen während dieser Beobachtung wahrzunehmen, ohne darauf zu reagieren: Das ist der Kern jeder Meditation, um auf diese Weise etwas über sich oder auch über andere sowie über das Leben schlechthin zu erfahren.
Konzentration finden
In der Regel ist der Geist ein rastloser Geselle, der von einem Gedanken zum nächsten springt. Die meisten Gedanken werden in ähnlicher Form tausend Mal gedacht, ohne sich dabei weiter zu entwickeln oder tiefer zu gelangen. Deshalb schadet es mitunter nicht, sich eine Pause von den ausgetretenen Denkpfaden, den eigenen Gedankenmustern zu verordnen, um sich erneut zu spüren und gleichsam in sich hinein zu horchen sowie die eigene Natur aufzuspüren. Die Vorstellung, einfach nur zu sitzen und nichts zu tun, mag zunächst ein wenig befremdlich sein und am Anfang schwer fallen. Mit etwas Übung jedoch wird es immer leichter, sich selbst eine kleine Oase der Ruhe und Stille zu gönnen, um den Geist zu bündeln und Konzentration zu finden.
Das Ziel: Erkenntnis
Die Meditation (sanskr. dhyana) ist das siebte Glied auf Patanjalis achtgliedrigem Pfad mit dem Ziel, Samadhi, die achte Stufe – Erkenntnis oder Erleuchtung – zu erreichen. Im Hatha Yoga ist sie gleichfalls wesentlicher Bestandteil der Yoga-Praxis auf dem Weg zur Erkenntnis. Wie dieser Zustand aussehen und empfunden werden kann, stellt eine ausgesprochen persönliche Erfahrung dar, die nur annähernd beschrieben und in Worte gefasst werden kann. So wird zum Beispiel der Eindruck beschrieben, dass sich Grenzen auflösen oder dass der Meditierende mit dem Gegenstand seiner Meditation verschmilzt. Beschreibungen tieferreichender Meditationen versuchen, die veränderte Energieerfahrung zu vermitteln wie die, dass der Atmende und der Atem zum Atmen selbst werden. In der klassischen Literatur zum Yoga finden sich zahlreiche weitere Formulierungen der Meditationserfahrung; darin wird ihr Ziel als ein Zustand umfassender Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit (sanskr. sat-chit-ananda) beschrieben.
Positive Effekte der Meditation
Der Geist wird oft mit einem See verglichen, dessen Oberfläche von permanenten Wellen der Gedanken bewegt wird. Kommen die Gedanken zur Ruhe, wird der See ruhig und klar, bis der Grund deutlich zu erkennen ist. Die Dinge können so gesehen werden, wie sie sind, ohne Verzerrung oder Trübung. Genau dies kann Meditation bewirken. Die Wirkungen von Meditation sind mannigfaltig und mit etwas Übung werden einzelne oder alle genannten Effekte spürbar.
Meditation
- stärkt den gesamten Organismus und lädt gleichsam die „Akkus“ wieder auf;
- führt zu Ruhe und Gelassenheit, Ausgeglichenheit und Balance;
- fördert das Konzentrations- und Leistungsvermögen;
- verbessert das allgemeine körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden;
- erforscht die eigene Persönlichkeit bis in die Tiefe und bis zur Entdeckung des wahren Selbst;
- hebt Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, weil Kräfte und Stärken immer besser kennengelernt und mobilisiert werden können. Ebenso werden Schwächen besser verstanden und akzeptiert;
- lässt Bedürfnisse besser verstehen und fördert dadurch das „Gut-zusich-sein“;
- vermittelt tiefe Erkenntnisse über Eigenschaften und Qualitäten des universellen Seins und Bewusstseins.
Meditation in der Praxis
Es gibt eine Vielzahl von Meditationstechniken, die am besten mit einem Lehrer oder einem guten Anleitungsbuch gelernt werden, z.B. „Yoga: Das grosse Praxisbuch für Einsteiger & Fortgeschrittene“. Naturgemäß lassen sich Meditationsübungen nur schwer bebildern, aber hier finden Sie eine kleine Auswahl zur Illustration.
Bis ins 16. Jahrhundert hinein blieb in Indien Hatha Yoga sehr populär. Entwicklungen einer zunehmend strengreligiösen Ausrichtung im Hinduismus führten jedoch dazu, dass niedere Kastenangehörige sowie Frauen vom Übungsweg des Yoga ausgeschlossen wurden – mit der Folge, dass der Weg des Yoga nahezu vollkommen aus dem Leben der Inder verschwand. Dennoch blieb das Yoga-Wissen über Jahrhunderte hinweg erhalten und erlebte seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine weit über Indien hinaus wirkende Renaissance – zunächst vor allem durch religiöse Neuerungsbewegungen, welche die alten Yoga-Praktiken neu belebten. Einer der Wiederentdecker des Yoga wurde der indische Philosoph Sri Aurobindo Ghose (1872–1950), der mit seinem Konzept des „Integralen Yoga“ eine dogmenfreie Verbindung zwischen allen Religionen zu schaffen suchte.
Erste Schritte in den Westen
Swami Vivekananda (1863–1902), einer der Begründer des Neuhinduismus, widmete sich zeitlebens dem Ziel, die vedischen Lehren auch im Westen bekannt zu machen. Das Jahr 1893, in dem Vivekananda eine Rede vor dem Weltparlament der Religionen in Chicago hielt, kann als Geburtsjahr des Yoga im Westen betrachtet werden: Hier stellte er die Praktiken des Yoga, welche die Rishis (indische Weise) auf der Suche nach einem zufriedenen und glücklichen Zustand über Tausende von Jahren entwickelt hatten, erstmals einem großen westlichen Auditorium vor. Seither war der Einzug des Yoga in den Westen nicht mehr aufzuhalten.
Die Modernisierer alter Traditionen
Neben zahlreichen anderen Yogis haben vor allem zwei weitere Inder den Yoga zu dem gemacht, wie er heute weltweit bekannt ist: Swami Sivananda Saraswati und T. Krishnamacharya.